Was ist eine Oberschule?

Oberschulen als weiterführende Schulen führen die Jahrgänge 5 bis 10. Sie können, wenn sie mindestens dreizügig sind, ein gymnasiales Angebot vorhalten. Die Organisation des Unterrichts bestimmt jede Schule für sich. Dabei kann sie zwischen jahrgangsbezogenem und schulzweigbezogenem Unterricht wählen. Was bedeutet das? Im jahrgangsbezogenem Unterricht werden alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam im Klassenverband unterrichtet. Je nach Entscheidung der Schule werden im Verlauf der Schuljahrgänge zunehmend Fachleistungskurse in den Fächern Mathematik, Englisch und Deutsch eingerichtet. Ab Klasse 9 kann entweder Chemie oder Physik dazukommen.

Im jahrgangsbezogenen Unterricht wird nach den curricularen Bestimmungen der Oberschule unterrichtet, in den Fachleistungskursen und im schulzweigbezogenen Unterricht nach den curricularen Bestimmungen der Realschule.

Durch die lange gemeinsame Beschulung wird keine frühzeitige Bildungsentscheidung getroffen.

An der Oberschule können alle Haupt- und Realschulabschlüsse erworben werden. Mit dem erweiterten Sekundarabschluss I – Realschulabschluss können die Schülerinnen und Schüler in die Oberstufe eines Gymnasiums oder Fachgymnasiums wechseln. Mit den erworbenen Qualifikationen und Maßnahmen zur Berufsorientierung werden die Schülerinnen und Schüler auch auf einen berufsbezogenen Bildungsweg vorbereitet.

In das gemeinsame Lernen werden auch Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf einbezogen. Sie werden entsprechend ihrer unterschiedlichen Begabungen und Fertigkeiten gefördert, ohne dass sie ausgegrenzt werden.

Die Oberschule stärkt neben den Grundfertigkeiten der Schülerinnen und Schüler das selbstständige Lernen und fördert das soziale Lernen nicht nur im Unterricht, sondern auch durch das gemeinsame Schulleben.